Österreichs erste Haar- und Nagelambulanz am Ordensklinikum Linz
Ordensklinikum Linz
„Wir machen Nägel und Köpfe!“ – neue Spezial-Ambulanz im Ordensklinikum Linz
Ein entzündetes Nagelbett klingt zwar nach einer vermeintlichen Kleinigkeit, sorgt aber oft für Schmerzen, engt die Bewegungsfreiheit ein und heilt nur schwer. Plötzlich einsetzender Haarausfall lässt Betroffene verzweifeln. Für diese Beschwerden gibt es nun am Ordensklinikum Linz die erste kombinierte Ambulanz in Österreich für Haare und Nägel. Unter der Leitung vom Abteilungsvorstand der Dermatologie Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp werden in der Spezialambulanz moderne Behandlungstechniken angeboten.
Acht Patientinnen und Patienten pro Woche werden in der dermatologischen Abteilung am Ordensklinikum Linz bereits mit Haar- und Nagelbeschwerden betreut. Nun wurde auf den immer größer werdenden Bedarf in diesem Bereich entsprochen und eine Spezial-Ambulanz geschaffen. Die beiden Expertinnen Oberärztin Dr.in Susanne Stern und Oberärztin Dr.in Birgit Weindl bieten in der Haar- und Nagelambulanz ihre Expertise. „Wir verfügen als Dermatologische Abteilung über das erste zertifizierte Hautkrebszentrum Oberösterreichs und das erste Zentrum für Autoimmunerkrankungen, sowie das Berufsdermatologische Zentrum. Auch in der dermatologischen Telemedizin haben wir für unsere Patientinnen und Patienten wichtige Versorgungsmöglichkeiten initiiert. Mit der Schaffung der neuen Nagel- und Haarambulanz reagieren wir auf den steigenden Bedarf, zudem verfügen wir über neue Behandlungs-Methoden für diese Beschwerden“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp, Leiter Dermatologie am Ordensklinikum Linz.
Abklärung bei Haarerkrankungen und Haarausfall
Haarausfall bei Frauen kann Schamgefühle hervorrufen und gewaltig am Selbstwertgefühl kratzen – oft mehr als bei Männern mit lichtem Haupthaar. In vielen Fällen ist erblich bedingter Haarausfall bei Frauen (und Männern) der Grund dafür, dass sich das Kopfhaar lichtet, häufig führen aber auch autoimmunologische oder entzündliche Prozesse zu umschriebenem Haarverlust. In der Haar-Ambulanz werden Haarerkrankungen und Haarausfall, der länger als drei Monate besteht, abgeklärt. „Nach der Diagnose folgt die Therapie von erblich-hormonell bedingtem, kreisrundem, aber auch diffusem Haarausfall. Zu unserem Behandlungsfeld gehören auch Haarwachstumsstörungen“, sagt OÄ Dr.in Brigit Weindl.
Innovative Operationsmethode bei Nagelbettentzündungen
Die Spezialambulanz bietet Behandlungsmöglichkeiten für unklare Nagelpigmentierung, Melanome, Tumore rund um den Nagel und das Nagelbett. Angeborene und erworbene Nagelwachstumsstörungen können sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden. Eingewachsene Zehennägel (auch bekannt als "Unguis incarnatus") stellen dabei die am meisten behandelten Beschwerden der Patientinnen und Patienten dar. Dieser Eingriff gilt in der Chirurgie als heikel und aufwendig. „Auch für Nagelfehlbildungen, Nagelveränderung und unklare Nagelwachstumsstörungen gibt es medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Wir sagen immer: Wir machen Nägel und Köpfe!“, so OÄ Dr.in Susanne Stern.
Im Vergleich zur Nagelkeilexzision (Emmert-Plastik) bietet die neugegründete Ambulanz eine schonendere und feinere Behandlungsalternative für schmerzende, eingewachsene Nägel zur dauerhaften Verschmälerung des Nagels. Die moderne Technik ohne Hautschnitt, die sogenannte "partielle Matrikektomie und Phenolkaustik", eignete sich OÄ Dr.in Stern in einer Spezialklinik in Ludwigshafen im Rahmen einer Hospitation an. Die fortschrittliche Methode ermöglicht eine schmerzlosere Behandlung sowie einen kürzeren Genesungszeitraum für Betroffene. „Patientinnen und Patienten gibt es in allen Altersgruppen. Ich habe auch viele junge Patienten mit Wanderverletzungen oder Sportverletzungen beispielsweise vom Fußball“, sagt OÄ Dr.in Stern.
„Das Fachwissen unserer Spezialistinnen ist sehr gefragt. Wir erwarten in der neu geschaffenen Ambulanz etwa 500 Patienten pro Jahr. Das Angebot der Ambulanz kann durch eine Überweisung des Facharztes genützt werden“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp.